Auf Englisch heißt Kampfkünstler Martial Artist. Meistens sprechen wir dann über Unterschiede zwischen Wettkampf-orientiertem Kampfsport und Kampfkunst, zwischen äußeren und inneren Gegnern, etc. Doch es gibt noch einen anderen Aspekt, der vielleicht erklärt, weshalb ich mich sowohl in meinem Dasein als Autorin wie auch der Kampfkunst zuhause fühle – und darin keinen Widerspruch zur Wissenschaft sehe.
In Seonmudo werden nicht nur Bewegungskünste und Meditation unterrichtet, sondern Mönche studieren Buddhismus, lernen Kalligraphie, sogenannte „Schöne Künste.“ Kampfkünstler sollten gleichzeitig Gelehrte und Künstler sein – so das Ideal.
Ziel war es, das Individuum zu entwickeln als ein beitragendes Mitglied der Gesellschaft beim gleichzeitigen Training herausragender physischer Fähigkeiten, so diese gebraucht würden: der Krieger-Gelehrte.
Von einer weiteren Perspektive fasste einer der Väter des modernen Yogas wie folgt die Natur seiner Kunst zusammen. B.K.S. Iyengar sagte:
wenn er übe, sei er ein Philosoph;
wenn er unterrichte, sei er ein Wissenschaftler;
wenn er Vorführungen mache, sei er ein Künstler.
Unsere Wege brauchen alles drei. Die Schreibkunst ebenso.